Die selbstverliebte Glinda und die begabte Außenseiterin Elphaba teilen sich auf der Glizz-Universität im Zauberland Oz ein Zimmer – und sind sich spinnefeind. Doch nach und nach werden sie Freundinnen, die gegen die Ausgrenzung der sprechenden Tiere im Zauberland vorgehen. Die Begegnung mit dem Zauberer von Oz gibt beider Leben eine entscheidende Wendung: Während Elphaba als böse Hexe gejagt wird, schließt sich Glinda dem vermeintlich guten Zauberer an.
Wicked erzählt in Rückblenden die Geschichte der Hexen von Oz: wie sich Glinda und Elphaba kennenlernten und zu Freundinnen wurden und wie sich ihre Wege wieder trennen – und wie die eine zur bösen Hexe des Westens und die andere zur guten Hexe wurde. Der Film beruht auf einem Musical, das wiederum frei die Geschichte hinter dem Zauberer von Oz und den beiden Hexen erzählt. Entsprechend ist der Film auch als Musical umgesetzt: knallbunt und bombastisch mit einer Gesamtlänge von 160 Minuten. Gerade ältere und musikbegeisterte Kinder dürfte die märchenhafte und fantastische Machart ansprechen, inklusive sprechender Tiere, Hexen und Zauberern. Interessant sind für ältere Kinder auch die Themen der Geschichte: Selbstzweifel, Gesehenwerden, Ausgrenzung, aber auch Loyalität und Freundschaft. Auch das wichtige Thema Ausgrenzung wird interessant umgesetzt. So wird Elphaba wegen ihrer grünen Hautfarbe ausgeschlossen und zusätzlich geht es um die Diskriminierung der sprechenden Tiere. In der Fülle der Themen und Showeinlagen kommen leider die Beziehung und Wandlung der beiden Hexen etwas kurz und auch etliche andere Figuren bleiben eindimensional. Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass das Ende offenbleibt und die Geschichte in einem zweiten Teil Ende 2025 weitererzählt wird. Wicked ist ein Musical mit Botschaft, das große Fragen aufwirft und zu Diskussionen einlädt: Sind Menschen böse geboren oder werden sie böse gemacht? Wie kann man sich gegen die Ausgrenzung von Schwächeren stark machen? Für ältere Kinder und ihre Eltern können das spannende Gedankenanstöße sein. Auch wenn jüngere und ältere Zuschauer*innen viel Sitzfleisch brauchen.