Tipps zur Mediennutzung in der Familie
Medienerziehung

Tipps zur Mediennutzung in der Familie

1. Regeln einführen

Egal ob Filme, Serien oder Games: Kinder können oft nicht genug bekommen. Deshalb führt kein Weg daran vorbei, gemeinsam Regeln zu vereinbaren, bevor Fernseher, Konsole oder Tablet angeschaltet werden. Auch vor der Anschaffung eines neuen Geräts (zum Beispiel ein eigenes Smartphone), sollten auf jeden Fall Regeln über die Nutzung und die Dauer festgelegt werden. Der Vorteil: Man muss nicht jedes Mal neu verhandeln. Doch jedes Kind und jede Familie ist unterschiedlich, ein Patentrezept gibt es leider nicht. So muss jede Familie ihre eigenen Regeln aufstellen, an die sich alle halten. Die Vereinbarungen sollten gut erklärt und begründet werden. Regeln, auf die man sich gemeinsam einigt und die für alle nachvollziehbar sind, funktionieren im Alltag am besten. Da sich die Mediennutzung von Kindern aber im Laufe des Alters ändert, müssen auch die Regeln mitwachsen. Je älter die Kinder werden, desto mehr Verantwortung können sie übertragen bekommen. Schließlich sollen sie mit der Zeit lernen, sinnvoll mit Medien umzugehen und sie kompetent zu nutzen.

2. Gutes Vorbild sein

Ob man will oder nicht: Kinder lernen im Alltag viel vom Vorbild der Erwachsenen. Das gilt natürlich insbesondere auch für die Mediennutzung. Der ständige Blick aufs Smartphone oder ausgedehnte Computerspielesessions: Wer selbst ständig Medien konsumiert, kann nicht erwarten, dass der Nachwuchs sich fernhält. Daher kann es sinnvoll sein, gemeinsam Familienregeln zu vereinbaren (zum Beispiel mit einem Mediennutzungsvertragopen_in_new).

3. In Kontakt bleiben

Begleiten Sie die Mediennutzung Ihrer Kinder möglichst von Anfang an. Gerade Medienanfänger*innen brauchen noch Unterstützung, um Filme und Serien zu verarbeiten. Gemeinsam schauen hilft dabei.

Was Kinder anschauen und mit Medien erleben, prägt ihre Vorstellung von der Welt, ihre Entwicklung und ihre Werte. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern mitbekommen, womit sich Mädchen und Jungen beschäftigen, auch wenn sie älter werden. Lassen Sie sich das Lieblingsspiel oder die YouTube-Stars Ihrer Kinder zeigen und tauschen Sie sich darüber aus. Eltern sollten sich für die Medienvorlieben ihrer Kinder interessieren und im Gespräch bleiben. So ist es für Kinder leichter zu erzählen, wenn sie etwas gesehen haben, das sie nicht richtig einordnen können oder ihnen vielleicht sogar Angst macht.

4. Richtig auswählen

Die Inhalte, die Kinder schauen, sollen altersgerecht sein. Kinder brauchen Filme, Serien oder Games, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen: Also für sie verständlich und nachvollziehbar sind, ihren Geschmack treffen und sie vor allem nicht überfordern.

FLIMMO hilft bei der Auswahl. Im Bereich Games bietet der Spieleratgeber NRWopen_in_new pädagogische Einschätzungen.

5. Technische Möglichkeiten nutzen

Technischer Jugendschutz funktioniert auf vielen Ebenen: Einstellungen bezüglich Altersgruppen und Inhalten können bei Streaming-Anbietern, in App-Stores, aber auch in Betriebssystemen oder an WLAN-Routern vorgenommen werden. Das kann ein Weg sein, um zumindest drastische Gewalt und sexualisierte Inhalte „auszusperren“. Technische Maßnahmen können unterstützen – ersetzen können sie die Medienerziehung in der Familie aber nicht. Mehr Informationen zu Schutzmaßnahmen gibt es bei klicksafe.deopen_in_new. Detaillierte Anleitungen zu Sicherheitseinstellungen bietet medien-kindersicher.deopen_in_new.

Medienregeln richtig machen

Medienzeiten gemeinsam festlegen: Wünsche und Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen. Klare Zeiten vereinbaren, ab dem Grundschulalter kann ein Wochenkontingent sinnvoll sein. So darf der Film oder das Spiel auch mal länger dauern, dafür bleibt am nächsten Tag der Bildschirm aus.

Feste medienfreie Zeiten einführen: Zum Beispiel beim Essen und vor dem Schlafengehen. Das sollte im besten Fall für die ganze Familie gelten.

Medien möglichst wenig als Belohnung oder Strafe einsetzen: Medien können sonst noch wichtiger werden und einen zu hohen Stellenwert bekommen.

Mediennutzung begleiten: Es ist wichtig, dass Eltern ein Auge darauf haben, was sich Kinder ansehen oder im Internet tun – auch wenn sie älter werden.

Tipps zum Ausschalten

Abschalten möglichst ohne Geschrei und Wutausbrüche? Hier einige Tipps, wie Kinder das Ende der Medienzeit leichter akzeptieren:

Altersgerechte „Medienportionen“ auswählen: Also Inhalte, die den richtigen Umfang für die jeweilige Altersgruppe haben, z. B. Serien und Filme mit angemessener Länge oder Games mit kurzen Levels oder der Möglichkeit, den Spielstand jederzeit zu speichern. Ein vorab vereinbarter Zeitrahmen verhindert, dass die Kinder abrupt herausgerissen werden.

Automatische Wiedergabe deaktivieren: Bei Streaming-Plattformen und auf YouTube empfiehlt es sich, die automatische Wiedergabefunktion zu deaktivieren, damit das nächste Video nicht automatisch startet.

Attraktive Alternativen bieten: Wenn der Lieblingsfilm oder das Lieblingsspiel aus ist, folgt erstmal die große Leere. Den meisten Kindern hilft es, wenn man Vorschläge macht, was sie jetzt tun könnten oder gemeinsam mit ihnen etwas spielt.

Konsequent sein lohnt sich: Denn haben Kinder gelernt, dass „aus“ wirklich „aus“ bedeutet, ist die Chance groß, dass sie sich damit arrangieren.

BildnachweisTetiana Soares - stock.adobe.com
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