Rund um die Mediennutzung kommt es in Familien häufig zu Streit: Jüngere Geschwister finden es ungerecht, wenn sie weniger schauen dürfen als die Großen. Was die einen begeistert, ist für die anderen Babykram. Umgekehrt können manche Inhalte Jüngere noch überfordern. Wie bekommt man die Mediennutzung von Geschwistern unter einen Hut?
Generell gilt: Beim gemeinsamen Schauen sollten Eltern immer Inhalte auswählen, die für das jüngste Kind in Ordnung sind. Um zu vermeiden, dass kleine Geschwister mit Inhalten in Berührung kommen, die sie überfordern und belasten, dürfen sie in manchen Fällen einfach nicht bei den Großen mit sehen. Begründen Sie aber, warum bestimmte Inhalte nicht geeignet sind. Damit es nicht ständig zum Streit kommt, sollten Vereinbarungen getroffen werden: zum Beispiel kann man Zeiten festlegen, wann welches Kind über das Programm entscheiden darf. Wenn Kinder altersmäßig nicht zu weit auseinanderliegen, können sie auch abwechselnd bestimmen, was angeschaut wird.
Die Tochter schaut auf dem Tablet, der Sohn auf dem Fernseher – manchmal können verschiedene Geräte eine Lösung sein. Doch auch bei Zeitlimits unterscheidet sich die Mediennutzung von Geschwistern. Jüngere sollten noch nicht so lange vor dem Bildschirm sitzen. Da kann es helfen, sie in der Zeit anderweitig mit Malen, Basteln, Vorlesen oder Spielen zu beschäftigen.
Für Geschwister ist es aber auch wichtig, zu verhandeln und Kompromisse einzugehen, so auch bei Filmen oder Serien. Gemeinsame Medienerlebnisse haben viel Positives und können verbinden: Man tauscht sich darüber aus und spielt vielleicht sogar Szenen nach. Das hilft beim Verarbeiten. Besonders schön finden viele Kinder gemeinsame Filmabende mit der ganzen Familie. Am besten eignen sich dafür Serien oder Filme, die jüngere und ältere Kinder (und im besten Fall Erwachsene) ansprechen. Das können zum Beispiel Animationsfilme sein, die mit hintersinnigem Humor auch Ältere unterhalten. Oder zeitlose Filmklassiker, die Erwachsene mit nostalgischen Gefühlen sehen.