Babys und Kleinkinder lernen durch Ausprobieren und Nachahmen. Dazu brauchen sie Bezugspersonen, die mit ihnen sprechen und spielen. Kinder in diesem Alter entdecken einfache Spielsachen und experimentieren gerne mit Gegenständen. Die fünf Sinne – Schmecken, Fühlen, Riechen, Hören, Sehen – stehen im Vordergrund. Damit erkunden kleine Kinder ihre Umwelt und lernen jeden Tag dazu.
Heutzutage sind Medien schon für Säuglinge Teil ihrer Umgebung – als Reizquelle mit Tönen und Lichteffekten. Vor allem das Smartphone wird bald ihr Interesse wecken, schließlich haben die Eltern es fast immer dabei und nutzen es, um Bilder zu machen, Musik abzuspielen oder zu telefonieren. Bekommen die Kinder es in die Finger, gehen sie damit um wie mit allen Gegenständen: Sie möchten es in den Mund nehmen, auf den Boden werfen oder nehmen es genau unter die Lupe. Bewegte Bilder auf einem Bildschirm können faszinieren, werden aber nicht verstanden und können noch nicht richtig verarbeitet werden.
Etwa mit eineinhalb Jahren verstehen Kinder, dass Bilder von Gegenständen etwas anderes sind als die realen Gegenstände selbst. Nun kann gemeinsam mit den Eltern ein Bilderbuch mit einfachen Bildern und kurzen Geschichten angeschaut werden. Auch Bilderbuchapps sind möglich. Mit Filmen oder kurzen Clips können Kinder in diesem Alter noch nichts anfangen, weil sie das Geschehen auf dem Bildschirm nicht erfassen und verarbeiten können.
Nach dem zweiten Geburtstag können gemeinsam mit Bezugspersonen auch kurze Clips angeschaut werden: beispielsweise Kinderlieder auf YouTube oder bei Streaming-Anbietern oder andere Formate mit einer Länge von einer bis fünf Minuten. Kleinen Kindern macht es zum Beispiel auch Spaß, Bilder und Videos von sich selbst oder der Familie auf dem Smartphone anzuschauen. Generell sollte der Konsum von Bewegtbild in diesem Alter die Ausnahme bleiben. Denn die Fähigkeit, zusammenhängenden Geschichten zu folgen ist noch nicht entwickelt. Es reicht eine sehr kleine Auswahl aus, die die Kinder immer wieder anschauen – und das ist auch gut so. Schließlich verstehen sie mit jedem Mal ein Stück mehr. Wichtig ist, in diesem Alter möglichst wenig Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen. Das Entdecken der realen Umwelt und der spielerische Umgang mit Gegenständen und Bezugspersonen sind für die gesunde Entwicklung wichtiger.
Ab zwei Jahren können gemeinsam mit Bezugspersonen kurze Clips angeschaut werden. Dies sollte aber die Ausnahme sein.
FLIMMO bespricht nur Angebote für Kinder ab drei Jahren. Für jüngere Kinder sind in Ausnahmen kurze Häppchen möglich. Hier eine Auswahl:
Zu laute Geräusche, Töne und Musik kann das äußerst sensible Gehör von Babys und Kleinkindern nachhaltig schädigen. Deshalb sollte man unbedingt auf eine angemessene Lautstärke achten.