Mit 5 Jahren nehmen die sprachlichen Fähigkeiten deutlich zu. Kinder in diesem Alter können die Struktur von einfachen Geschichten nachvollziehen (Anfang, Hauptteil, Ende) und sie nacherzählen. Die Aufmerksamkeitsspanne wird länger, ihre Interessen erweitern sich jenseits ihrer unmittelbaren Umwelt.
Kinder im Vorschulalter können unterschiedliche Perspektiven wahrnehmen und nachvollziehen, dass Figuren verschiedene Standpunkte haben können. Besonders wichtig ist in diesem Alter Humor, der sich unmittelbar erschließt: Slapstick, Situationskomik, aber auch ungewöhnliche Wörter oder Geräusche bringen sie zum Lachen.
Auch in diesem Alter mögen Kinder Alltagsgeschichten mit Bezug zur eigenen Lebenswelt. Zunehmend wichtiger werden Heldinnen und Helden, die anderen helfen und etwas Besonderes können. Kindergarten- und Vorschulkinder sind oft „die Kleinen“. Sie fühlen sich nicht ernst genommen und genießen es, wenn kleine Figuren Größeren eins auswischen. Daneben üben Reisen in mythische Welten und magische Abenteuer eine große Faszination aus. Ihnen werden die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen bewusst und so gehen auch die Vorlieben zunehmend auseinander. Während viele Jungen kämpferische Held*innen und schlagkräftige Abenteurer*innen favorisieren, sind bei Mädchen starke weibliche Charaktere beliebt, die anderen beistehen und sich engagieren. Kinder dieses Alters sind neugierig und interessieren sich zunehmend für vielfältige Themen, wie andere Länder, Sport, Tiere, Lesen, Rechnen und vieles mehr.
Die Geschichten dürfen schon etwas länger sein, sollten im Normalfall 40 Minuten aber nicht überschreiten. Die Handlung kann vielschichtiger sein, trotzdem sollte die Anzahl an Figuren überschaubar bleiben. Zeitsprünge, Parallelhandlungen und ein komplexer Aufbau der Geschichten werden nicht verstanden. Geschichten sollten immer einen nachvollziehbaren Abschluss haben, am besten ein Happy End. Unbedingt zu vermeiden sind eine übermäßig dramatische Zuspitzung und Cliffhanger info_outlined, die besonders spannende Szenen unaufgelöst lassen.
Wissen und Information sollte möglichst einfach, klar strukturiert und anschaulich präsentiert werden. Zusammenhänge werden am besten mit Beispielen vermittelt, unterschiedliche Präsentationsformen (Animation, Schaubild, Reportage) sollten sich aufeinander beziehen und sich ergänzen. Optimal ist die Konzentration auf wenige Inhalte, die dafür aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet werden.
Wichtig ist eine einfache, altersangemessene Sprache sowohl bei Geschichten als auch bei der Wissensvermittlung. Auf Fremdwörter sollte verzichtet werden und der Wortschatz dem Alter angepasst sein. Die musikalische Untermalung sowie Geräusche und andere akustische Elemente sollten nicht übermäßig dramatisch und dynamisch sein. Besonders wichtig sind ruhige, entspannende Passagen.
Rosa Prinzessinnen für Mädchen und tapfere Ritter für Jungen: Geschlechterklischees gibt es in Medien für Vorschulkinder jede Menge und sollten kritisch hinterfragt werden.
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