Angst ist eine wichtige Emotion, die vor Gefahren und sinnlosen Mutproben schützt. Angst kann aber auch hemmen, einschränken und krank machen. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder lernen, mit Ängsten umzugehen. Vor allem im Kindergarten- und Grundschulalter müssen sie Strategien entwickeln, um Ängste zu überwinden. Wenn das gelingt, entstehen Selbstvertrauen und innere Stärke.
Wichtig ist, dass Eltern die Ängste und Sorgen der Kinder ernst nehmen. Kinder brauchen Bezugspersonen, die sie unterstützen, ihnen Trost spenden und ihr Selbstvertrauen stärken. Erwachsene begehen manchmal den Fehler, auch kleinen Kindern einfache, rationale Erklärungen anzubieten: "Unter deinem Bett können keine Monster sein, weil es keine Monster gibt." Das hilft den Kleinen nicht weiter, weil ihre inneren Vorstellungen für sie real sind. Besser ist es, gemeinsam aktive Lösungsvorschläge zu entwickeln, etwa: "Komm, wir schauen zusammen unter deinem Bett nach." Oder es werden gemeinsam Monsterjäger aus Papier gebastelt, die dann im Kinderzimmer Wache halten.
Manche Kindheitsängste, etwa vor Dunkelheit, können durch Medieninhalte verstärkt oder aktiviert werden. Die Mädchen und Jungen von allem Erschreckenden fernzuhalten, ist heute so gut wie unmöglich. Unser Alltag ist von Medien durchdrungen, Bildschirminhalte sind allgegenwärtig. Entscheidend ist, dass Eltern ihren Nachwuchs bei der Verarbeitung nicht alleine lassen oder deren Verunsicherung als Quatsch abtun. Nur durch aktive Verarbeitung können die Mädchen und Jungen Schockmomente und Angstgefühle in den Griff bekommen.