Bei YouTube Kids handelt es sich um die „Kinderversion“ des beliebten Videoportals YouTube. Die Auswahl der dort verfügbaren Videos ist auf Kinder zugeschnitten. Dabei unterstützen Algorithmen und Rückmeldungen von Nutzer*innen. Kommentieren der Videos ist nicht möglich. YouTube Kids gibt es als kostenlose App und im Internet.
YouTube Kids ist vor allem bei Eltern von jungen Kindern beliebt, denn im Gegensatz zu YouTube ist das verfügbare Angebot hier stark eingeschränkt und die Bedienung sehr einfach. Werbeclips sind seltener, kindgerecht und unterbrechen die Videos nicht. Externe Links und Trailer gibt es nicht. Ziel der Kinderversion von YouTube ist es, dass Kinder möglichst nur mit Inhalten in Berührung kommen, die auf das jeweilige Alter zugeschnitten sind.
In seltenen Fällen können Kinder auch hier auf verstörende oder belastende Inhalte stoßen. Ein Algorithmus filtert die Auswahl und stuft Videos manchmal fälschlicherweise als „kindgerecht“ ein, wenn beispielsweise Figuren wie Peppa Wutz oder die Eiskönigin vorkommen. Manipulierte Videos beliebter Kinderserien mit gefesselter Elsa oder fluchender Peppa können so auftauchen. Eltern sollten also ihre Kinder beim Schauen begleiten oder zumindest in der Nähe sein.
YouTube Kids ist werbefinanziert und schaltet Werbung vor den Clips. Worauf man sich also gefasst machen muss: Kinder werden massiv auf Spielsachen und andere für sie interessante Produkte aufmerksam gemacht. Wenn in den Werbeclips bekannte Figuren aus Kindersendungen auftauchen, fällt es jüngeren Kindern besonders schwer, Werbung als solche zu erkennen. Außerdem kommen Spielsachen und Medienheld*innen oft direkt in den Videos vor oder werden dort vorgestellt und getestet. Das kann Wünsche wecken und verstärken.
Die Inhalte richten sich an drei Altersgruppen: bis 4 Jahre, 5 bis 8 Jahre und 9 bis 12 Jahre. Sie sind in Kategorien wie Serien, Musik, Spiele oder Entdecken zugeordnet. Zudem gibt es Videos zu saisonalen Themen wie zum Beispiel Halloween. Unter Empfohlen werden zur bisherigen Nutzung passende Videos angezeigt. Dank großer Schaltflächen und Symbolen ist die App auch für jüngere Kinder verständlich und gut nutzbar.
Es gibt zwei Möglichkeiten, YouTube Kids zu nutzen: mit oder ohne Anmeldung. Wer sich nicht anmelden möchte, kann die Auswahl der Videos trotzdem an Altersgruppen anpassen, die Suche deaktivieren oder einen Timer einstellen, der die Nutzungszeit begrenzt.
Wer sich auf YouTube Kids mit einem Google-Konto anmeldet, kann im Elternbereich Profile für verschiedene Kinder angelegen. So können auch Kinder unterschiedlichen Alters YouTube Kids nutzen und bekommen auf sie zugeschnittene Videos angezeigt. Außerdem lässt sich die Auswahl der Videos weiter eingrenzen. Mehr dazu unter Einstellungsmöglichkeiten.
Manches, das Kinder gerne ansehen möchten, ist nicht auf YouTube Kids verfügbar. Fussballtricks, Musikvideos oder beliebte YouTuber*innen: Wenn etwas nicht zu finden ist, kann das zu Frust und Diskussionen führen. Sofern die Videos nicht mit einer Altersbeschränkung versehen sind und die Eltern über ein Google-Family-Link-Konto verfügen, können sie solche Inhalte auch in der YouTube-Kids-App freischalten.
Bis zum Ende des Grundschulalters ist YouTube Kids die bessere Alternative. Die Videoauswahl ist auf Kinder ausgerichtet, es gibt weniger Werbeclips und Eltern stehen einige Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Trotz der genannten Vorzüge sollten gerade jüngere Kinder YouTube Kids nicht alleine nutzen. Denn einen hundertprozentigen Schutz vor ungeeigneten Inhalten gibt es auch hier nicht.