Schönheitsideale auf Social Media
YouTube, TikTok & Instagram

Schönheitsideale auf Social Media

Schminktutorials, Fitnessvideos oder Ernährungstipps: Auf Social Media dreht sich Vieles um Aussehen und Schönheit. Gerade für Kinder und angehende Teenager kann das zu einem herausfordernden Thema werden.

Zweifelhafte Vorbilder?

Besonders Influencer*innen mit hoher Reichweite setzen sich häufig optisch ähnlich in Szene. Das betrifft nicht nur schlanke und sportliche Körper, sondern auch das Gesicht. Oft kommen Beauty-Filter zum Einsatz, die mit nur einem Klick die Haut glatter, die Augen größer oder die Lippen voller wirken lassen. Damit wird ein einseitiges und realitätsfernes Bild von Schönheit geprägt.

Die perfekte Inszenierung auf Social Media ist vor allem für junge Zuschauer*innen schwer zu erkennen. Es kann das Gefühl entstehen, man sei nur schön, wenn das eigene Aussehen dem gerade gängigen Schönheitsideal entspricht. Auch das eigene Foto ist schnell mit einem Filter angepasst. Das kann den Wunsch verstärken, den eigenen Körper auch in echt zu verändern. Teenager, die erst lernen, selbstbewusst zum eigenen Körper zu stehen, kann das verunsichern und im schlimmsten Fall das eigene Spiegelbild unerträglich machen. Ein geringes Selbstwertgefühl oder Depressionen können die Folge sein.

Problematisch wird es erst recht bei Inhalten, die an die Grenze des Schönheitswahns gehen. Mager-Coaches, die beim Abnehmen helfen oder Beauty-Challenges, bei der um die schmalste Taille konkurriert wird, gibt es immer wieder.

Es geht auch anders

Allerdings gibt es auf Social Media auch zahlreiche Accounts, die eine Gegenbewegung zu genormten Schönheitsidealen darstellen: Influencer*innen die bewusst auf Filter verzichten und sich zeigen, wie sie sind. Sie vermitteln ein positives Körpergefühl und ermuntern zur Selbstliebe. Das soll die Follower*innen bestärken, zu ihrem eigenen Körper und ihren vermeintlichen Makeln zu stehen.

Manche Kanäle klären zudem darüber auf, welche Tricks bei „perfekten“ Instagram-Fotos angewendet werden. Vieles ist über die Hashtags #Bodypositivity, #Bodyneutrality, #selflove oder #nofilter zu finden.

Was können Eltern tun?

Bei den vielen Eindrücken, die Social Media bietet, ist es wichtig, dass Eltern mitbekommen, womit sich Kinder und Jugendliche beschäftigen. Eltern sollten im Gespräch bleiben, Nachfragen stellen und ihre Kinder im Hinblick auf das eigene Aussehen und Körpergefühl bestärken. Dazu gehört auch zu versuchen, die Faszination für Social Media und Influencer*innen nachzuvollziehen. Sollten die Kinder jedoch Anzeichen für beispielsweise Essstörungen zeigen, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Beauty-Filter und Co. kindgerecht erklärt:

Tipps für Eltern:

Interesse zeigen: Bleiben Sie am Ball und lassen Sie sich die Vorbilder ihrer Kinder zeigen.

Neutral bleiben: Auch wenn Sie die Begeisterung für die Idole Ihrer Kinder auf YouTube, TikTok oder Instagram nicht nachvollziehen können, machen Sie sie nicht schlecht.

Hintergründe erklären: Hinter einem perfekten Foto steckt viel Arbeit. Erklären Sie, welche Tricks genutzt werden und dass Vermarktung dabei eine große Rolle spielt.

Selbstwertgefühl stärken: Nehmen Sie das Bedürfnis Ihrer Kinder nach Anerkennung ernst. Wertschätzung im „echten“ Leben kann das Selbstwertgefühl von Kindern stärken. Vermitteln Sie, dass es nicht nur um Äußerlichkeiten geht, sondern innere Werte mindestens genauso viel zählen.

Alternativen präsentieren: Vermitteln Sie, dass es unterschiedliche Schönheitsideale gibt.

Hilfe holen: Bei negativen Folgen wie Essstörungen, Depressionen und ausgeprägten Selbstzweifeln ist professionelle Hilfe nötig.

BildnachweisJFF
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