In den ersten drei Lebensjahren passiert unglaublich viel in der Entwicklung von Kindern. Sie werden von hilflosen Säuglingen zu kleinen Persönlichkeiten, die ihr Spielzeug verteidigen, allein in die Jacke schlüpfen und verstehen, dass man an einer roten Ampel warten muss. Die Entwicklungsschritte sind in dieser Zeit besonders groß. Insofern ist es logisch, dass Babys, die erst wenige Monate alt sind, Medien ganz anders wahrnehmen als Dreijährige.
Für Säuglinge sind Medien Reizquellen mit Tönen und Lichteffekten. Vor allem das Smartphone weckt ihr Interesse, schließlich haben es die Eltern fast immer dabei und nutzen es, um Bilder zu machen, Musik abzuspielen oder zu telefonieren. Bekommen die Kinder es in die Finger, gehen sie damit um wie mit allen Gegenständen: Sie möchten es in den Mund nehmen, auf den Boden werfen oder nehmen es genau unter die Lupe. Bewegte Bilder auf einem Bildschirm können faszinieren, werden aber nicht verstanden und können noch nicht verarbeitet werden.
Etwa mit eineinhalb Jahren verstehen Kinder, dass Bilder von Gegenständen etwas anderes sind als die realen Gegenstände selbst. Nun kann gemeinsam mit den Eltern ein Bilderbuch mit einfachen Bildern und kurzen Geschichten angeschaut werden. Auch Bilderbuchapps sind möglich. Mit Filmen oder kurzen Clips können Kinder in diesem Alter aber noch nichts anfangen, weil sie das Geschehen auf dem Bildschirm kaum erfassen und verarbeiten können. Natürlich schauen sie trotzdem gespannt hin. Bilder und Videos von sich selbst oder der Familie können gemeinsam angeschaut werden.
Nach dem zweiten Geburtstag können gemeinsam mit Bezugspersonen kurze Clips angeschaut werden. Hier hat FLIMMO Beispiele gesammelt, die sich gut eignen. Zusätzlich gibt es einen Überblick, worauf man bei der Auswahl achten kann. Dabei ist es wichtig, dass die Inhalte etwas mit den Alltagserfahrungen der Kinder zu tun haben. Was sie schon gesehen und erlebt haben, können sie auch auf dem Bildschirm besser verstehen und einordnen.
Mit drei Jahren sind Kinder meist in der Lage, der Handlung einer Geschichte zu folgen. Sie beginnen zu verstehen, dass Zeichen wie Bilder, Zahlen und Wörter stellvertretend für reale Gegenstände oder sogar Handlungen stehen können. Sie entwickeln auch die Fähigkeit, zwischen fiktiven Geschichten und Figuren in Medien und der Realität zu unterscheiden. Dreijährige sehen Medieninhalte aus einem ichbezogenen Blickwinkel und erfassen nur kurze Einheiten. Sie konzentrieren sich auf Figuren und Szenen, die ihnen selbst und ihrem eigenen Alltag ähnlich sind.
Mit einfachen Fragen kann man die Kinder anregen, über das Gesehene zu sprechen.