Von Geburt an sind wir heute von Medien umgeben. Bildschirme wie Smartphones, Tablets oder Fernseher sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Schon die Kleinsten werfen einen interessierten Blick darauf. FLIMMO gibt einen Überblick, worauf Eltern achten können:
Kleine Kinder von Bildschirmen fernzuhalten ist nahezu unmöglich. Das Display in der U-Bahn, Videotelefonate mit Verwandten oder kurze Clips von der Familie: Es gibt immer wieder Situationen, in denen Babys und Kleinkinder auf einen Bildschirm blicken. Und das ist auch in Ordnung. Erst im dritten Lebensjahr sind Kinder allerdings in der Lage Geschichten auf dem Bildschirm zu folgen und sie zu verstehen. Aus diesem Grund wird empfohlen, dass Kinder unter drei Jahren noch möglichst wenig Zeit vor dem Bildschirm verbringen sollten.
Babys und Kleinkinder nehmen Medien vor allem als Reizquelle wahr. Die Geräusche und flackernden Bilder faszinieren und lenken oft auch von anderem ab. Daher sollten Fernseher und Radio nicht ständig im Hintergrund laufen. Mehr Infos, wie sich das Medienverständnis in den ersten drei Lebensjahren entwickelt, gibt es hier.
Darf der Fernseher laufen, wenn das Baby im Raum ist? Können Nachbarskinder das Kinder-Tablet mitbringen? Ist es okay, wenn Oma Kinderlieder bei YouTube vorspielt? Klare Regeln sind wichtig, um nicht jeden Einzelfall wieder aufs Neue zu diskutieren. Das gilt noch mehr, wenn es so weit ist und das Kind regelmäßig etwas anschauen darf. Wenn es zum Start verlässliche Regeln gibt, erleichtert das den Alltag ungemein.
Am meisten profitieren kleine Kinder davon, wenn sie das Gesehene mit Bezugspersonen gemeinsam erleben. Eltern können Dinge benennen, erklären oder beruhigen, wenn etwas zu aufregend wird. Und die Bindung stärkt das noch dazu. Daher gilt beim Start in die Medienwelt besonders: am besten zusammen!
Babys und Kleinkinder lernen durch Nachahmen. Sie beobachten alles und jeden. Vor allem in den ersten Lebensjahren sind Familienmitglieder die stärksten Vorbilder. Das darf man auch in Bezug auf Medien nicht außer Acht lassen. Es lohnt, sich eigene Gewohnheiten bewusst zu machen und das Smartphone so oft es geht beiseitezulegen. Beim Essen sowieso, aber auch beim Spielen. Denn kleine Kinder brauchen Bezugspersonen, die ihnen die Welt vermitteln, auf ihre Bedürfnisse eingehen, mit ihnen sprechen und spielen – und da stört das Smartphone.
Beim Nägelschneiden, Inhalieren oder Warten: Medien können helfen, um herausfordernde Alltagssituationen zu meistern. Wichtig ist, sich vorab bewusst zu machen, dass es dann womöglich nicht mehr ohne geht. Daher sollten Bildschirminhalte möglichst nur in Ausnahmefällen als Ablenkung zum Einsatz kommen.
Kinder entwickeln sich in unterschiedlichem Tempo. Dabei spielt auch das Umfeld eine große Rolle: ob sie ältere Geschwister haben, in der Stadt aufwachsen oder im Haushalt viele technische Geräte genutzt werden. Daher gehen sie auch individuell mit Medieneindrücken um. Was manche Kinder überfordert, können andere schon verkraften. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern auch in der Medienerziehung ihren eigenen Weg finden: Sie müssen entscheiden, wann es zu viel wird und wo Grenzen nötig sind.