In Filmen und Serien kommen häufig Stereotype vor: Ob mutige Held*innen, böse Schurk*innen oder die gute Fee. Solche Vereinfachungen tragen dazu bei, dass die Handlung für Kinder leichter zu verstehen ist. Dabei werden Figuren bestimmte Merkmale zugewiesen und mitunter überbetont. Problematisch wird es dann, wenn einer Einzelperson oder einer Gruppe negative Eigenschaften aufgrund ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Zugehörigkeit zugeschrieben werden. Im schlimmsten Fall wird diese Gruppe durch die Darstellung diskriminiert oder herabgesetzt.
Für Kinder – und Erwachsene – sind kulturelle Stereotype und rassistische Darstellungen nicht immer als solche durchschaubar. So können Stereotype in Filmen und Serien unbewusst beeinflussen und Vorstellungen prägen. Das kann zu Vorurteilen führen oder diese verfestigen.
Für Kinder, die selbst von Rassismus betroffen sind, kann es außerdem belastend sein, mit kulturellen Stereotypen in Filmen und Serien konfrontiert zu werden. Eigene Erfahrungen können dabei schmerzlich bewusst werden, vielleicht beziehen sie die gezeigten Klischees sogar auf sich selbst. Das kann sich negativ auf den eigenen Selbstwert auswirken.
Es ist wichtig, das Thema kulturelle Stereotype und Rassismus im Familienalltag nicht auszuklammern, sondern Kinder für das Thema zu sensibilisieren. So wachsen die Mädchen und Jungen in eine tolerante und offene Gesellschaft hinein. FLIMMO rät:
Eltern auf fragwürdige Orientierung in Bewegtbild-Inhalten für Kinder hinzuweisen, ist für FLIMMO schon immer ein zentrales Anliegen. Auch kulturelle Stereotype und rassistische Motive werden bei der Einschätzung berücksichtigt.*
In „FLIMMO meint“ wird auf problematische Aspekte hingewiesen, damit Eltern im Gespräch mit ihren Kindern darauf eingehen können.
Pocahontas:
Der Film wirft ein verklärtes Bild auf die Kolonialisierung Amerikas und das Leben der historischen Figur Pocahontas. Die indigene Bevölkerung Nordamerikas wird aber sehr positiv dargestellt.
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer: Die Freunde Jim und Lukas stehen für Teamwork, Toleranz und Mut. Der Umgang mit anderen Kulturen und die Darstellung von Jim Knopf ist klischeehaft und kann Vorurteile fördern und festigen.
Bibi & Tina: Tohuwabohu total: Bibi und Tina sind Vorbilder in Bezug auf Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Die klischeehafte und oberflächliche Darstellung von anderen Kulturen, Zwangsheirat und Flucht kann aber fragwürdige Vorstellungen vermitteln.
Nellys Abenteuer: Nellys Reise ist spannend und unterhaltsam in Szene gesetzt. Allerdings zeigt der Film ein sehr klischeehaftes Bild von Sinti und Roma, was Vorurteile fördern und festigen kann.